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Tatra T3


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Ab 1958 begannen Entwicklungsarbeiten für den neuen Wagentyp T III, bei dem der wagenbauliche Teil beim Waggonbau Tatra Smichov und die elektrische Ausrüstung vom Werk CKD-Prag entwickelt wurde. Auch viele andere Tschechoslowakische Betrieb waren bei der Entwicklung beteiligt. Im ersten Halbjahr 1960 wurde der erste Prototyp T III (Wagennummer 6101) für die Prager Verkehrsbetriebe fertig gestellt. Auf der Internationalen Maschinenbaumesse in Brno im September 1960 wurde dieser Wagen ausgestellt. Anschließend fanden bis Juni 1961 umfangreiche Test- und Probefahrten im Prager Straßenbahnnetz statt. Am 21.06.1961 verkehrte der Wagen 6101 erstmals auf der Linie 4 zwischen Zlichov und Hostivar im Fahrgastverkehr. Im März 1962 erlitt der Prototypwagen, nun als Typ T3 bezeichnet, einen schweren Unfall mit einem LKW und wurde anschließend wieder aufgearbeitet. Er besaß als einziger T3, mit Außnahme der umgebauten T1 Wagen, eine schmale Mitteltür.

Ein zweiter Vorserienwagen sollte Ende 1961 unter der Wagennummer 6102 für Prag hergestellt werden, konnte aber auf Grund von Materialschwierigkeiten nicht rechtzeitig vor der Serienproduktion fertig gestellt werden, sodass ab 21.11.1962 die Wagen mit der Serienliferung (6102 - 6171) ausgeliefert wurden. Bei den alltäglichen Linienfahrten wurden diverse Mängel festgestellt und wurden in nun folgende Serienbauten beseitigt.

Alle Wagen vom Typ T3 besitzen die PCC-Steuerung mittels Beschleuniger. Die Wagen 6101 bis 6327 der Baujahre 1960 bis 1964 besitzen noch das zweigeteilte Stirnfenster. Die Wagen 6328 bis 6810 der Baujahre 1964 bis 1971 besitzen nun ein dreiteiliges Stirnfenster, sowie anstelle der Polstersitze nun Laminatsitze (Plastschallensitze) und ab dem Wagen 6811 entfiel Serienmäßig der Einbau des Schaffnerplatzes.

1966 wurden 15 Wagen (5009, 5012 bis 5025) vom Typ T1 zum neuem Typ T3 (6009, 6012 bis 6025) umgebaut, wobei diese auf Grund der kürzeren Wagenkastenlänge eine schmalere Mitteltür - analog wie 6101 - erhielten. Im Jahre 1972 wurde der Wagen 5092, ebenfalls ein ehemaliger T1, zum T3 mit schmaler Mitteltür mit der Wagenummer 6092 umgebaut.

1971 wurde der erste Wagen vom Typ T3 mit der neuen TV1 Steuerung, als Prototyp mit der Wagennummer 6000, umgebaut. Mit diesem Wagen fanden umfangreiche Testfahrten statt. Neu bei dieser Steuerung ist, dass der Wagen nicht mehr mit einem PCC-Beschleuniger gesteuert wird, sondern mit einer neuen Thyristortechnik. Im Jahre 1973 wurde dieser Wagen dann mit der Wagennummer 8003 versehen, blieb aber weiterhin als Testfahrzeug bei den CKD-Tatrawerken in Prag. Er absolvierte auch diverse Fahrgastfahrten als Linienwagen. Erst 1976 wurden zwei weitere Wagen aus alten Prager T3 zum neuem Typ T3M umgebaut und erhielt dabei die neue TV1 Steuerung mit den neuen Wagennummern 8005 und 8006. Im Zeitraum von 1977 bis 1981 wurden die Wagen 8007 bis 8106 aus ehemaligen T3 Wagen umgebaut. Die Wagen 8007 bis 8014 verkehrten bis März 1979 zum Teil noch mit ihrer alten T3 Wagennummer, obwohl diese bereits umgebaut wurden.

Da bereits ab Ende der 1970er Jahre im größerem Umfang etliche Wagen vom Typ T1 verschrottet wurden und auch der restliche Wagenpark von diesem Typ schon das Ende erreicht hatte, mussten dringend neue Fahrzeuge für Prag her. Es war Anfang der 1980er Jahre geplant den neuen Gelenkwagentyp in größeren Stückzahlen zu bestellen. Da dieser aber immer noch nicht zur Verfügung stand und zum anderen die Produktion der alten Wagen vom Typ T3 Ende 1976 auslief, fanden Verhandlungen mit dem CKD-Tatrawerken über neue Fahrzeuge die kurzfristig lieferbar wären statt. Da die Technik der Thyristortechnik (TV1) schon veraltet war und nur mit teurem Aufwand zum Einbau gekommen wäre, entschied man sich für den Bau der Exportversion vom Typ T3SU. Dieser Wagentyp hatte aber wieder den herkömmlichen PCC-Beschleuniger als Steuerung. Besonderheiten gegenüber dem bisherigen T3 war die Serienmäßig ausgestattete geschlossene Fahrerkabine, mehr Sitzplätze und der Dachaufstieg befindet sich nun an der hinteren Tür (beim T3 mittlere Tür). Da die Wagen vom Typ T3SU und T3SUCS die gleiche Vielfachsteuerung hatten wie die vom Typ T3 konnten sie auch mit dem Typ T3 in Traktion gefahren werden. Die ersten 20 Wagen (7001 - 7020) hatten eine 2+1 Bestuhlung im Fahrgastraum, weshalb sie auch Typenmäßig als T3SU bezeichnet wurden. Ab dem Wagen 7021 besaßen alle weiteren Wagen die typische 1+1 Bestuhlung und wurden als T3SUCS bezeichnet.

1991 wurden die Wagen 7226, 7227 und 7265 probeweise mit Türöffnern und neuen Außenschwenktüren ausgestattet, seit dem hatten die Wagen die neue Typenbezeichnung T3SUCS-DVC. Der Wagen 7265 verlor Ende der 1990er Jahre wieder seine Außenschwenktüren. 1995 wurde der Wagen 7007 komplett im CKD-Tatrawerk Prag umgebaut und erhielt die neue TV-8 Steuerung, eine komplett neue blau/gelbe Lackierung und eine neue Inneneinrichtung. Auf Grund dieser Umbauten erhielt er die neue Wagennummer 8200 und die Typenbezeichnung T3G. Ebenfalls 1995 wurde der Wagen 7005 ins CKD-Tatrawerk Prag überführt, da diesem Wagen versuchsweise eine neue Kopf- und Heckform (analog des Wagens 8205) verpassen werden sollte. Da aber das Tatrawerk CKD-Prag verkauft wurde und der neue Käufer kein Interesse an diesen Versuchen hatte, wurde der Rohbau 2002 verschrottet. Wäre der Wagen nach dem Umbau zum Einsatz gekommen, hätte er die Wagennummer 8206 erhalten.

1994 wurde der Wagen 6551 zum T3M mit TV8 Steuerung umgebaut. Er erhielt die Waghennummer 8201, jedoch wurde dieses Projekt 1996 beendet und der Wagen verschrottet. Der Wagenkasten war leider in keinem sehr guten Zustand. Ebenfalls im Jahre 1994 wurde der Wagen 6329 im CKD-Tatra-Werk mit einer neuen Front, sowie neuen Schwenktüren versehen und erhielt die neue Wagennummer 8205, sowie die Typenbezeichnung T3R.

Bei 18 Wagen vom Typ T3M waren die Wagenkästen schon so stark verrostet, sodass diese Wagen 1996/97 mit komplett neuen Wagenkästen, analog des Wagentyps T3SUCS, versehen wurden. Diese Wagen wurden zur Unterscheidung als T3M2-DVC bezeichnet. Gleichzeitig erhielten alle 18 Wagen vom Typ T3M2-DVC Fahrgasttüröffner. Die Steuerung TV1 wurde bei allen Wagen übernommen. Diese Wagen sind mit den Wagen vom Typ T3M nicht elektrisch koppelbar. Von außen unterscheiden sich die Wagen, gegenüber denen des Typs T3M, an den Türöffnern und dem Dachaufstieg an der letzten Tür.

Bereits 1999 wurde der erste T3 mit der Wagennummer 6554 mit einer neuen TV-Progress Steuerung versehen. Mit dem Wagen wurden im Jahre 2000 umfangreiche Testfahrten unternommen, wobei er äußerlich keine Veränderungen hatte. Der Wagen 6554 bekam auch eine neue Typenbezeichnung mit der Bezeichnung T3A. Im Jahre 2005/2006 wurde dieser Wagen dann ebenfalls modernisiert zum Typ T3R.P und erhielt die Nummer 8300.

1999/2000 wurden die ersten Wagen vom Typ T3 nach Pars Šumperk überführt, um dort eine umfassende Modernisierung durchführen zu lassen. Als erstes ging der 1966 in CKD-Praha gebaute T3 mit der Wagennummer 6506 zur Modernisierung nach Pars Šumperk. Nach erfolgter Modernisierung fanden in Prag mit diesem Wagen, nun als 8211 bezeichnet, umfangreiche Testfahrten im Prager Streckennetz statt. Ihm folgten dann im Jahre 2000 noch der Wagen 8212 (ex T3 Nr. 6599).  In Pars Šumperk wurden in den Jahren 2000 und 2001 insgesamt 35 Wagen vom Typ T3 zum neuen Typ T3R.P modernisiert.

Bereits 2001 wurden auch in der Prager Hauptwerkstatt in Hostivar die ersten Wagen vom Typ T3 nach dem gleichen Schema wie die in Pars Šumperk zum neuen Typ T3R.P modernisiert. Diese Wagen bekamen zur besseren Unterscheidung die Wagennummern ab 8300. Ab 2005 wurden auch Wagen vom Typ T3M zum Umbau in den Typ T3R.P herangezogen.

Bei der Modernisierung erfolgten folgende Umbauten an den Wagen:
» neue Innenverkleidung,
» neue ANNAX-Anzeigen, sowie Anzeige der nächsten Haltestelle,
» neue digitale Linienverlaufsanzeige mit Angabe der nächsten 9 Haltestellen,
» neue Bestuhlung,
» neue TV-Progress Steuerung,
» Einbau von Türöffner an allen Türen,
» neuer Fußboden.

Im Jahre 2003 wurde in der Prager Hauptwerkstatt in Hostivar der erste Wagenkasten von Krnov mit der Wagennummer 8151 erbaut. Von der Steuerung und Ausstattung her, ist er identisch mit dem Wagentyp T3R.P und ist auch mit diesem elektrisch kuppelbar. Die äußerlichen Besonderheiten an den Wagen vom Typ T3R.PV sind die extra angesetzten Stirn- und Heckteile, sowie die verblendeten Drehgestelle, beim Wagen 8151 gehen die Verblendungen bis zum übrigen Schürzenteil herunter. Die Wagen 8152 bis 8160 haben eine kleine Aussparung im Bereich der Drehgestelle. Ab dem Wagen 8161 besitzen die Wagen im Drehgestellbereich komplett heruntergezogene Drehgestellblenden. Der Wagen 8151 hat gegenüber den anderen Wagen noch eine kleine Besonderheit. In der Prager Hauptwerkstatt ist beim Lackieren des Heckteils ein Fehler unterlaufen, er wurde analog dem Frontteil lackiert und hat somit auch die tiefergezogene Trennkante zwischen dem Rot und Weiß. Die Wagenkästen sind Neubauten aus dem Tschechischen Krnov und werden in Prag komplettiert. Bereits in Brno fuhren schon einige dieser neuen Wagenkästen mit der Typbezeichnung T3R.EV. Es wurden insgesamt 35 Wagen (8151 - 8185) gebaut.

Ab dem Wagen 8475 wurden auch die Drehgestellschürzen, analog wie beim T3R.PV, komplett geschlossen, um somit eine Minderung des Geräuschpegels zu erreichen.

Im September 2006 fanden in der Stadt Prag die Europäischen Mobilitätswochen statt, wobei auch der Prager Verkehrsbetrieb einige Wagen ausgestellt hatte. Zu Testfahrten weilte während dieser Zeit der Liberecer T3R.PLF mit der Wagennummer 48 in Prag. Nach den Testfahrten wurde beschlossen die ersten beiden Wagen vom Typ T3R.PLF in der Prager Hauptwerkstatt UDDP zu bauen. Da zu diesem Zeitpunkt nur eine geringe Anzahl an behindertengerechten Fahrzeugen im Prager Straßenbahnnetz unterwegs waren, entschloss man sich zwei Wagen vom Typ T3 in den neuen Wagentyp T3R.PLF umzubauen. Lediglich die Drehgestelle wurden dabei wieder verwendet, da die gesamte Karosserie aus dem Werk Kos Krnov stammen. Der Betriebshof Vokovice setzt seit Ende03/2008 die Wagen vom Typ T3R.PLF mit den Wagen vom Typ T3R.PV in Traktion ein. Seit 07/2008 werden auch die Wagen vom Typ T3R.P als zweiter Wagen hinter dem T3R.PLF eingesetzt, dafür haben die Wagen (T3R.P) 8564 bis 8579 eine Weinrote/Silberne Lackierung erhalten.

Im Jahre 2011 wurde die letzten Wagen vom Typ T3 abgestellt, sodass nur noch die Wagen vom Typ T3SU bzw. T3SUCS mit der PCC-Beschleunigersteuerung im Einsatz sind.


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