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Tatra RT6N


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RT6N1
             
             

1993 baute CKD-Prag den ersten Prototypen vom Typ RT6N1, er erhielt die CKD-Wagennummer 0028. Dies war zugleich auch der erste Wagen mit Niederflurteil, der in CKD-Prag gebaut wurde. Es fanden umfangreiche Testfahrten im Prager Straßenbahnnetz statt, wobei auch diverse Störungen auftraten. Von 1994 bis 1996 befand sich dieser Prototyp in Brno, Liberec, Most und Poznan zu Test- und Vorführfahrten.

Ab 04.10.1996 verkehrte der Prototypwagen unter der neuen Nummer 9051 im Prager Straßenbahnnetz im Linieneinsatz. Seit 18.09.1998 verkehrte er dann in Liberec unter der Wagennummer 84, bis er schließlich am 04.11.1999 nach CKD-Prag zurück überführt wurde und im Jahre 2002 verschrottet wurde.

1996/97 baute CKD-Prag dann die ersten acht Nullserienfahrzeuge, wobei Brno und Prag jeweils 4 Wagen erhielt. Die Prager Wagen erhielten die Wagennummern 9101 bis 9104. Die Wagen 9101 und 9104 waren Rot/Weiß und die Wagen 9102 und 9103 Grün/Weiß lackiert.

Da es jedoch im Linienbetrieb ab 1998 und 1999 zu immer häufigeren Ausfällen dieser Wagen kam - vor allem gab es große Probleme mit der Bremsanlage - wurden alle vier Wagen ab 1999 abgestellt. Da CKD-Prag bereits schon an SIEMENS verkauft wurde und SIEMENS keine weitere Gewährleistung übernahm, blieben die vier Wagen abgestellt.

Da der Verkehrsbetrieb bereits schon sehr gute Erfahrungen mit der Firma Pars nova a.s mit der Modernisierung zum Wagentyp T3R.P gemacht hatte, entschloss man sich im Januar 2004 den Wagen 9101 vom Typ RT6N1 zur Modernisierung nach Šumperk per LKW-Tieflader zu überführen. Auch der Verkehrsbetrieb Brno hatte bereits vorher einen RT6N1 mit der Wagennummer 1803 modernisieren lassen.

In Šumperk wurde einen neue Steuerung von der Firma Cegelec vom Typ CDC 1200NF eingebaut, ebenso ein komplett neuer statischer Umformer. Der Stromabnehmer wurde vom Mittelteil auf das erste Wagenkastenmodul angebracht. Elemente der Brems- und Sandstreuanlagen wurden ebenfalls erneuert. In der Nacht vom 25. zum 26.09.2005 erreichte der Wagen die Prager Hauptwerkstatt per LKW-Tieflader und erhielt eine Genehmigung für Testfahrten im Prager Straßenbahnnetz. Gleichzeitig erhilet er nun die Typenbezeichnung RT6N2.

Bei Testfahrten im Februar 2006 wurden Motorschäden festgestellt, so dass der Wagen in der Prager Hauptwerkstatt wieder abgestellt wurde. Nach Kontrollen der Motoren vom Typ TE028A01 wurde festgestellt, dass fehlerhafte Bandagen am Rotor einen Kurzschluss verursachten. Nach Kontrolle der Motoren vom RT6N1 mit der Wagennummer 9104, wurden diese zur Firma SKD zur Überfrüfung überführt und am 30.03.2006 in den RT6N2 eingebaut.

Von April bis Juni 2006 wurden weitere Testfahrten, nun mit den Motoren vom Wagen 9104, durchgeführt. Am 15.06.2006 erfolgten Testfahrten auf der Strecke nach Sídlišté Barrandov unter Vollast mit Sandsäcken. Bei dieser Testfahrt kam es zu einem schwerwiegenden Fehler, wo ein Schaden am Motor 5 auftrat und der statische Umformer sich dabei abschaltete, dadurch erfolgte die Bremsung nur noch elektrodynamisch über die Scheibenbremsen, was aber nicht ausreichte um den Wagen sicher zum Stehen zu bekommen. Die hydraulische Bremse war aufgrund der Abschaltung des statischen Umformers nicht aktiv. Es passierte zum Glück kein Unfall, aber der Wagen wurde daraufhin wieder zur Prager Hauptwerkstatt überführt, wo alle Fahrgestelle auseinander genommen wurden.

Seitens der Technischen Aufsicht wurde die Genehmigung für Testfahrten am 30.11.2006 für den Wagen 9101 entzogen, da er die geforderten Tests nicht bestanden hatte. Da seitens der Prager Verkehrsbetriebe kein weiteres Geld in diesen Wagentyp gesteckt werden sollte, wurde er im Betriebshof Pankrác abgestellt.

Ende 2009 wurden die drei RT6N1 (9102, 9103 und 9104), sowie der RT6N2 (9101) per Tieflader zur Firma SKD (Siemens, Kolben, Daněk) nach Nymburk überführt.


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